Die Stadt Lauf
Die Stadt Lauf liegt 17 km östlich von Nürnberg im unteren Pegnitztal, dem Eingang zur Frankenalb. Historisch liegt die Stadt verkehrsgünstig an der bedeutenden Handelsstraße von Nürnberg nach Böhmen. Bereits in der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts dürfte am nördlichen Pegnitzufer eine dörfliche Siedlung entstanden sein, an der sich später die großzügige Marktanlage mit dem Rathaus in der Mitte anschloss.
Um 1275 wurden erstmals vier Mühlen am Fluss erwähnt. 1298 wurde Lauf der Freiheitsbrief verliehen, die 700. Jährung der Verleihung fand letztes Jahr statt. Die Stadtrechte wurden Lauf in seiner mittelalterlichen Blütezeit von Karl dem IV. verbrieft.
An diese große Zeit erinnert heute noch die um 1360 vollendete Wasserburg in der Pegnitz, das sogenannte „Wenzelschloß“. Daneben stammt aus dieser Zeit noch das Spitalgebäude und die Kirche St. Leonhardt, beide im Jahre 1374 von dem Nürnberger Bürger Hermann Keßler – genannt der Glockengießer – gestiftet.
Im Jahr 1504 fiel Lauf an die Reichsstadt Nürnberg. Durch die Hammer- und Mahlwerke, den Hopfenhandel und das Braugewerbe konnte Lauf seine Wirtschaftskraft auch in Reichsstädtischer Zeit erhalten und ausbauen.
Seit 1806 zum Königreich Bayern gehörend, wurde Lauf im 19. Jahrhundert Sitz verschiedener Ämter und Gerichte. Die aufblühende Industrie zog viele Arbeitskräfte aus der Oberpfalz und dem Böhmerwald an. Die Aufnahme von Flüchtlingen nach dem zweiten Weltkrieg und die Eingliederung von zwölf Landgemeinden ließen die Einwohnerzahl auf heute 26.000 anwachsen.
Als Kreisstadt des Landkreises Nürnberger Land und Sitz vieler zentraler Einrichtungen hat die traditionsreiche Stadt in der reizvollen Umgebung der Frankenalb im unteren Pegnitztal heute eine Bedeutung erlangt, die ihrer historischen Entwicklung gerecht wird.
Eine besondere Tradition in Lauf ist die nachhaltige Verbundenheit mit der Kaiserin Kunigunde (+ 1033), Gattin von Kaiser Heinrich II. Die am 29. März 1200 heilig gesprochene Kaiserin galt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Jahrtausendwende. Sie verkörperte die vier Kardinaltugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß und Klugheit in einer Person. Lauf feiert seit 1807 jährlich sein Kunigundenfest. Im Sinne der mildtätigen Kaiserin sind die Laufer Kinder und Jugendlichen die zentralen Akteure an dieser Veranstaltung. Die Umzüge der Kindergartenkinder und Schüler werden von der Kaiserin begleitet. Und auch am Weihnachtsmarkt spielt sie eine tragende Rolle. Die Laufer Altstadt ist geprägt von dem Marktplatz rund um das historische Rathaus. In früheren Zeiten stellte der Marktplatz die Erweiterung der Straße nach Prag dar. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er von noch bestehenden Bürgerhäusern eingerahmt und zeugt damit noch heute von dem Wohlstand der Stadt.
Eingeteilt in den „Oberen“ und den „Unteren“ Markt, die Grenze dazu bildet das bereits erwähnte historische Rathaus, wird der Laufer Marktplatz zeitgemäß genutzt.
Während der „Untere Marktplatz“ für Kraftfahrzeuge zugänglich ist und den ansässigen Geschäften Parkraum bietet, ist der „Obere Marktplatz“ zur Fußgängerzone umgestaltet worden.